Hallo ihr da draußen! Wir erleben gerade eine Zeit, die so noch nicht da gewesen war. Schulen und Kitas haben geschlossen, das öffentliche Leben, wie wir es gewohnt sind findet im Moment so nicht statt.
Auch ich bin zuhause und übernehme gerade ganz unterschiedliche Rollen in der Zeit als Vollzeitmama.
Nach einer Woche Zuhausemodus habe ich mittlerweile die volle Bandbreite an Gefühlen, die so jedes einzelne Familienmitglied in solch Zeiten aufzeigt mitbekommen. Ich kann nur sagen sehr spannend, insbesondere wenn sich die Kids in Trotzphase und Pubertät befinden. Da heißt es ein paar Runden extra Meditation (danke an 7Mind – die App läuft hier mehrmals am Tag! ) und gaaaaannnz tief durchatmen. 🙈 😅
Hier ist Mutti als Psychologin, Animateurin, Köchin, Organisationstalent, Spielpartnerin, Putzfrau, Bastelfee, Gute-Laune-Fee, u.v.m gefragt. Und versteht mich nicht falsch, das bin ich sonst auch, aber im Moment ist es eine große Herausforderung, denn die eigentlichen Spielgefährten fehlen gerade und die Bewegungsfreiheit ist eingeschränkt.
So haben wir uns einen groben Tagesplan gemacht, damit Schule nicht zu kurz kommt und wir nicht so in den Tag reinleben. Wir basteln und spielen Gesellschaftsspiele, lesen, schauen uns auch mal einen Film an oder gehen in unseren Garten. (Bin ich froh ein Dorfkind zu sein und den Genuss eines Hauses mit Garten zu haben!)
Meine Kleine ist nicht immer begeistert von unseren Tagesaktivitäten, denn „draußen waren wir doch schon gestern“, „das Spiel mag ich nicht“, „ich will jetzt aber nicht mehr Malen“, „Leonie hat mich geärgert“, „du bist nicht mehr meine Mama“, „ich will aber nur noch eine Folge Yakari gucken“.
Für das Thema Fernsehen haben wir jetzt Zeiten festgelegt und Sophia die Uhr erklärt. „Es gibt einen großen Zeiger und einen kleinen Zeiger, wenn der große Zeiger auf der Zwölf steht und der kleine auf der Fünf, dann darfst du eine Serie schauen“. Nachdem sie jetzt auch weiß, dass der Sekundenzeiger nicht zählt, klappt es wirklich gut. Es gibt ihr Orientierung. Und Mama wird nicht im minutentakt nach Yakari, Paw Patrol, SuperWings und dergleichen gefragt.
Auch bei der Großen hält sich die Begeisterung auf Mamas Aktionismus manchmal in Grenzen. Gut dass sie sich in ihre eigene Höhle zurück ziehen kann.
Basteln, Spielen, Toben macht auch ziemlich hungrig. Ihr glaubt gar nicht wie glücklich ich bin einen Thermomix zuhause zu haben. Wir haben leckere Rezepte rausgesucht und kochen und backen zusammen. Allerdings ist auch hier nicht immer der Geschmack gleich… Ich bekomme in den letzten Tagen auch immer mal wieder „ich mag das nicht, ich will lieber Nudeln“ zu hören.
Es bleibt also weiterhin spannend!
Wir machen das Beste daraus und wir lernen gerade zu ENTSCHLEUNIGEN. Wir haben endlich die Zeit mit unseren Kindern die wir sonst nicht haben, wenn wir arbeiten gehen. Es ist nicht einfach und auch nicht immer alles Friede-Freude-Eierkuchen, aber es ist eine Chance den Fokus auf das zu legen was wirklich wichtig ist!
Was sonst selbstverständlich ist, wird wieder bewusster wahrgenommen und zeigt uns auch, wie wichtig zwischenmenschliche Beziehungen sind, nicht nur in der Familie sondern auch außerhalb. Verwandte, Freunde, Kollegen – all diejenigen die wir jetzt nicht treffen können, fehlen plötzlich! Zum Glück gibt es heute so viele Möglichkeiten auf digitalem Wege in Kontakt zu bleiben. Doch den persönlichen Kontakt ersetzt es nicht.
Ich hoffe wir nehmen uns alle was aus dieser Krise mit – das was wirklich wichtig ist findet man nicht in materiellen Dingen oder Geld.
Bleibt schön gesund und haltet durch! Egal wo ihr gerade seid, ob zuhause oder auf Arbeit! Habt Respekt vor jedem euer Mitmenschen, insbesondere denen, die gerade alles am Laufen halten!
Und wenn wir wieder „raus“ dürfen, dann seid euch bewusst was Freiheit und Gesundheit wirklich bedeuten und wie gut wir es eigentlich haben! Geht behutsam mit euch und euren Mitmenschen um!
In Liebe
Euer Tschiepl